Rollerball - Magister

Holz
Das Modell Magister - Lehrer - wird aus Mooreiche und Fasseiche gefertigt. Bei Mooreiche handelt es sich um über jahrhunderte bis jahrtausende in Sand, Flussschotter oder Mooren eingeschlossene Eiche, die unter Ausschluss von Sauerstoff einen subfossielen Charakter bekommen hat. Da die in der Eiche enthaltenen Gärbstoffe mit dem im Wasser gelösten Eisen reagieren, hat das Holz über die Jahre an Härte zugenommen und ist mitunter sehr dunkel bis schwarz verfärbt.
Die mir zur Verfügung stehende Eiche stammt aus Nordeutschland und ihr Alter wurde mittels Radiokarbonmethode auf ca. 6795 Jahre datiert. Vor knapp 6800 Jahren hat vermutlich ein katastrophales Naturereignis dazu geführt, dass auch diese Eiche ein jähes Ende fand und einige tausend Jahre unentdeckt im Moor „konserviert" wurde. Wie es genau um 4800 v.Chr. in Norddeutschland aussah und wer oder was hier gelebt hat, kann uns das Holz leider nicht verraten. "Für die Dendroökologie besitzen diese Bäume [jedoch] einen großen Stellenwert, da sie nicht nur maßgeblich zur Erstellung der Jahrringkalender beitragen, sondern darüber hinaus als Umweltarchiv von unschätzbarem Wert sind“ (Andreas Bauerochse, Gerfried Caspers, Jan Eckstein und Hanns Hubert Leuschner: Ergebnisse und Potenzial dendroökologischer Untersuchungen subfossiler Moorkiefern Nordwestdeutschlands).


Versionen
Die dunkle Färbung des Holzes in Kombination mit dem schlichten Chromeanteil des Bausatzes machen den Rollerball zu einem wirklich edlen Begleiter bei jeglicher Schreibaufgabe. Ich habe mir ein Modell in zwei unterschiedlichen Ausführungen gefertigt:

Die Version „Rot“ ist für meinen Berufsalltag als Lehrer gedacht, da ich (leider) häufig mit einem Rotstift schreibe. Die eingelegte Mine stammt von der japanischen Firma Pilot und schreibt sich wie ein herkömmlicher Rollerball. Der Clou ist jedoch, dass sich die rote Farbe wieder wegradieren lässt. Hierfür habe ich mit in Japan einen original Radierer von der Firma Pilot bestellt.
Als Kennzeichnung für einen „Rotstift“ ist in die Kappe ein 1,5 mm dicker Rotwein-Spot aus der Innenwand eines Rotweinfasses eingearbeitet. Die Version „Rot“ wurde - im Gegensatz zur Version „Schwarz“ - ohne chromfarbene Endkappe gefertigt.

Die Version „Schwarz“ mit seiner chromfarbenen Endkappe ist an keinen speziellen Anwender gerichtet. Hier handelt es sich um einen klassischen Rollerball, der sich nicht radieren lässt (auf Wunsch kann aber auch eine radierbare Mine eingesetzt werden).
Der in die Kappe eingesetzte Spot stammt bei diesem Schreingerät aus der Innenwand eines Whisky-Fasses. Whisky-Fässer werden, bevor sie befüllt werden, getoastet, d.h. ausgebrannt; das Schwarz des ebenfalls 1,5 mm dicken Whisky-Spots besteht demnach aus verkohlter Eiche.


Oberfläche
Weil es mir so am besten gefällt, habe ich beide „Modell“ in der Ausführung Natur gefertigt. Hier erhält das Holz nach seiner formgebenden Bearbeitung auf der Drechselbank eine auf Cellulose basierende Grundierung (frei von Toluol und Xylol), die unter anderem Porenschließend wirkt. Sie bereitet den Weg zur eigentlichen Endbehandlung mit einem Kunstharz-Lack auf Melamin-Basis. Drei Schichten dieses Lackes sowie eine Schicht mit Carnauba-Wachs machen den Stift äußerst strapazierfähig und widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse z.B. Schmutz oder Handschweiß; er ist dadurch überwiegend wasserbeständig und wärmeresistent. Dennoch bleibt die Struktur und damit die natürliche Haptik des Holzes weitestgehend erhalten.

Eines haben alle meine Schreibgeräte gemeinsam: Jedes ist ein Unikate!

Rot

  • Kunstharzlackierung

  • Rotwein-Spot

  • keine Endkappe

  • rote Mine (radierbar)
    inkl. Radierer

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Schwarz

  • Kunstharzlackierung

  • Whisky-Spot

  • chromfarbene Endkappe

  • schwarze Mine
    (nicht radierbar)

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